HEUTE IST ES SOWEIT…..


Transpis auf dem Kontrollverluste Festival in Berlin.

Die Mobilisierung gegen den anstehenden Al Quds-Tag in Berlin geht in die heiße Phase. Unsere Mobimaterialien sind so gut wie vergriffen und schon kommenden Samstag, dem 27. August, ist es soweit und unsere Proteste erreichen den Höhepunkt. Insgesamt 32 Gruppen, Initiativen und Projekte unterstützen das Anliegen unseres Bündnis (siehe rechte Spalte).

Mit einer antifaschistischen Demonstration unter dem Motto „Gegen Antisemitismus und Islamismus! Solidarität mit Israel!“ schließen wir unsere Aktionen gegen den diesjährigen Al Quds-Tag vorerst ab. Solltet ihr noch Übernachtungsmöglichkeiten benötigen, meldet euch per Mail.

» Antifa-Demo
27. August 2011 | 12:00 Uhr | U-Bhf Wittenbergplatz (Berlin)
Anschließend Kundgebung an der Route des Al Quds-Marsch (Info)

» After-Show-Party
27. August 2011 | 22:00 Uhr | ZGK (Scharnweberstr. 38, Berlin)
Für musikalische Unterhaltung sorgen: Von Raben (Krabat DIY), Reducation DJ Team, Bomberdomme

AUDIOMITSCHINTT VOM VORTRAG MIT HANNES BODE UND VERA HENßLER

Am 24. August 2011 referierten im Centrum Judaicum in Berlin Vera Henßler und Hannes Bode über arabischen Nationalismus, modernen Antisemitismus und die Auslandspropaganda der Nationalsozialisten.

Letztere konnten ihre antisemitische Propaganda deshalb in die arabische Region ausbreiten, weil dort zum einen durch den seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eingesetzten Modernisierungsprozess ähnlich wie in Europa ein antisemitischer Mechanismus zur Krisenbewältigung entstand. Zum anderen wurde das Deutsche Reich im Gegensatz zum Ottomanischen Reich, Frankreich und Großbritannien in der Region nicht direkt als koloniale Macht und demzufolge als antikolonialer Verbündeter wahrgenommen.

Im Zweiten Weltkrieg intensivierten die Nationalsozialisten ihre propagandistischen Anstrengungen, um die arabischen Herrscher für Deutschland zu gewinnen. Die deutsche Herrenvolk-Ideologie gegenüber den Arabern wurde durch den Antisemitismus überdeckt. Dieser fungierte als gemeinsames Bindeglied zwischen Deutschen und Arabern im Kampf gegen das „Weltjudentum“. Antisemitismus in der muslimischen Region ist demzufolge nichts typisch islamisches, sondern nur eine Anpassung des modernen Antisemitismus, der jedoch den Islam zur Verbreitung seiner Ideologie nutzbar machte.

Die Propaganda der Nationalsozialisten hatte aber nur bedingt Erfolg. Dies lag an der von den Alliierten betriebenen Gegenpropaganda, die die rassistische Ideologie der Nationalsozialisten gegenüber allem Nicht-Deutschen betonte. Außerdem waren auch die arabischen Gesellschaften politisch heterogen, sodass antisemitische Aussagen nicht unwidersprochen blieben.

AUDIOMITSCHNITT VOM VORTRAG MIT WAHIED WAHDAT-HAGH

Am 18. August fand in der Berliner Tante Horst der Vortrag von Dr. Wahied Wahdat-hagh über die Ideologie des Al Quds-Tages statt. Dieser Feiertag am Ende des Ramadans wurde von den Ayatollahs nach der islamistischen Revolution im Iran eingeführt, um die Islamisierung über das eigene Land hinaus zu tragen. Hierbei ist Jerusalem von herausragender Bedeutung, da nach Ideologie der iranischen Islamist_innen die Stadt zum muslimischen Boden gehört und demzufolge von Jüdinnen und Juden bereinigt werden müsse. Die Politisierung des Islams für die eigenen Zwecke ist jedoch nicht nur für Israel eine ernsthafte Gefahr, sondern auch für die Iraner_innen selbst: Immer stärker werden politische Räume eingeschränkt. Selbst graduelle Abweichungen von der islamistischen Maximalposition führten dazu, dass ehemalige Regimemitglieder in den Gefängnissen Irans landeten.

Den gesamten Vortrag könnt ihr euch mit dem Audio-Player anhören:

AUDIOMITSCHNITT VOM VORTRAG ZU ANTISEMITISMUS IN DER DEUTSCHEN LINKEN

Am 16. August fand in der K9 der Vortrag zur Einführung in die Problematik des Antisemitismus in der deutschen Linken statt. Hierbei wurde betont, dass Antisemitismus ein weit verbreitetes Phänomenen und demzufolge auch in Teilen der Linken trotz des eigenen Anspruchs vorzufinden ist. Die Besonderheit liegt jedoch darin, dass sich in Teilen der Linken eine spezielle Form des Antisemitismus entwickelte, die sich durch das antiimperialistische Weltbild antizionistisch kostümiert. Die Gleichsetzung israelischer Politik mit dem Nationalsozialismus oder die Zusammenarbeit in links-djihadistischen Bündnissen sind hierbei nur zwei Formen, wie sich dieser antizionistisch motivierte Antisemitismus äußer kann. Die Linke wird jedoch ihrem emanzipatorischen Anliegen nicht gerecht, wenn sie für antisemitische Inhalte zugänglich ist.

Den gesamten Vortrag könnt ihr euch mit dem Audio-Player anhören:

AUDIOMITSCHNITT VOM VORTRAG MIT JONATHAN WECKERLE

Am 10. August 2011 referierte Jonathan Weckerle in der Tristeza in Berlin über die Geschichte und Gegenwart der Hisbollah. Sie wurde durch die Unterstützung des islamischen Regimes im Iran während des Libanesischen Bürgerkrieges gegründet, um den Kampf gegen Israel und dem Westen durch explizit schiitische Kräfte zu führen. Der schiitische Glauben war aber nie Hindernis für Hisbollah, um auch mit sunnitischen oder nationalistischen Organisationen wie die PLO zusammenzuarbeiten, solange dies dem Ziel diente, ihrem antisemitischen Programm zur Umsetzung zu verhelfen. Hierfür operierte sie über den Nahen und Mittleren Osten hinaus und verübte mehrere Terroranschläge gegen jüdische Einrichtungen in Südamerika. Trotz der massiven Verluste im Krieg 2006 zwischen der Hisbollah und Israel, reklamierte der Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah für seine „Partei Gottes“ den Sieg, da sie weder vollkommen zerschlagen, noch durch UN-Truppen entwaffnet werden konnte. Obwohl ihr Waffenarsenal mittlerweile größer ist als je zuvor, sie eine Hisbollah-freundliche Regierung im Libanon installieren konnte und sie mächtigster Vetospieler im Land ist, gibt es dennoch erste Anzeichen eines schwindenden Einflusses. Zum einen ist dies durch die erfolgreiche Liquidierung ihres obersten Terroranschlagsplaner begründet, zum anderen muss sie massive Kürzungen der Unterstützungsleistung aus Iran aufgrund der Sanktionen gegen das dortige Regime hinnehmen.

Darüber hinaus gibt der momentane Aufstand in Syrien Hoffnung, dass die Versorgunglinie zwischen Iran und Hisbollah entfällt. Durch ihre Beteiligung an der Aufstandsniederschlagung in Syrien hat sie zudem massiv an Glaubwürdigkeit als nationale Befreiungsbewegung verloren. Nach dem Vortrag und einer kurzen Pause skizzierte Jonathan Weckerle anschließend noch kurz die Aktivitäten der Hisbollah in Deutschland.

Den gesamten Vortrag könnt ihr euch mit dem Audio-Player anhören:

AUDIOMITSCHNITT DES VORTRAGS VON KAZEM MOUSSAVI

Am 05. August 2011 referierte Dr. Kazem Moussavi in der K9 in Berlin über die Bedeutung des arabischen Frühlings für die islamische Republik Iran. Hierbei verdeutlichte er den Zusammenhang der ideologischen Fundamente des Regimes, das auf Menschenrechtsverletzungen, Islamisierung und Antisemitismus beruht und mithilfe des Atomwaffenbaus anstrebt, diese ideologischen Grundlagen nach innen und außen schließlich unumstößlich abzusichern. Dr. Kazem Moussavi erklärte, dass sich die Aufstände in Tunesien und Ägypten maßgeblich von denen im Iran unterschieden: Sowohl die westlichen Mächte als auch das jeweilige nationale Militär lösten ihr Bündnis mit Ben Ali und Mubarak, um so die Umstürze zum Erfolg zu verhelfen. Beides geschah im Iran nicht. Um in der extrem schwierigen Lage für liberale und säkulare Oppositionelle im Iran behilflich zu sein, muss der Westen die Appeasement-Politik gegenüber dem Mullah-Regime endlich aufgeben.

Den gesamten Vortrag könnt ihr euch mit dem Audio-Player anhören:

FLYER, PLAKAT UND BROSCHÜRE

Wir freuen uns euch mitteilen zu können, dass ihr unter Material nun unser Plakat und Flyer findet sowie eine Infobroschüre rund um die Proteste gegen den Al Quds-Tag.

Solltet ihr Interesse an Mobistuff für eure Stadt haben haben, schreibt uns eine Mail. Bitte gebt ungefähr an wie viel ihr benötigt und eine Adresse, wo wir das alles hinschicken sollen.

ANTISEMITISCHE TRADITIONEN ZUM ENDE DES RAMADANS

Der Aufmarsch zum „Al Quds-Tag“ ist die größte regelmäßig stattfindende antisemitische Manifestation in Berlin. Seit 1996 wird sie jährlich von islamistischen Gruppen organisiert. Als Anmelder fungieren Mitglieder der hisbollahnahen „Unabhängigen Al Quds-AG“. Die Zahl der Teilnehmer_innen bewegte sich zuletzt zwischen 300 und 600 Personen. Der Aufzug ist dabei stets hierarchisch durchorganisiert und in Blöcke unterteilt; separiert sind diese nach den herrschenden Geschlechterkategorien. Frauen haben sich in aller Regel hinten einzuordnen. Individualität wird nicht geduldet, die Versammelten sollen als Kollektiv wahrgenommen werden. Für eine besonders aggressive Stimmung sorgen mit egaphonen ausgerüstete Anheizer, die über den Aufzug verteilt die Teilnehmer_innen zum Einstimmen in vorgegebene Hass- und Gewaltparolen animieren.

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AUFRUF ONLINE – KEIN AL QUDS-TAG!

Gegen Antisemitismus und Islamismus! Solidarität mit Israel!
Aufruf des antifaschistischen Berliner Bündnisses gegen den Al Quds-Tag

Am 27. August 2011 wollen Islamist_innen in Berlin zum so genannten Al-Quds-Tag als Kampftag des politischen Islam auf die Straße gehen. Seit dem Aufruf des iranischen Revolutionsführers Ayatollah Chomeini vom 8. August 1979 wird jedes Jahr zu diesem Anlass für eine Welt ohne Israel und die Eroberung Jerusalems demonstriert. Dieser Tradition folgend schürt das iranische Mullah-Regime Hass gegen den “dekadenten Westen“, verbreitet seit Jahren offen antisemitische Propaganda und leugnet den Holocaust. Gleichzeitig unterstützt es, durch Geld- und Waffenlieferungen, den Kampf islamistischer Terrororganisationen und arbeitet an seiner atomaren Bewaffnung, die angesichts der regelmäßig ausgesprochenen Vernichtungsdrohungen eine existenzielle Bedrohung für Israel darstellt.

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