Aufruf und Motto online

Die diesjährigen Proteste gegen den antisemitischen „AlQuds“-Marsch stehen unter dem Motto „Kein Al Quds-Tag 2014! Gemeinsam gegen den größten antisemitischen Aufmarsch Deutschlands!“. Auch der Aufruf ist nun online. Er kann hier in deutsch und englisch nachgelesen werden. In ihm heißt es:

Wir treten entschieden gegen Antisemitismus ein. Deswegen wollen wir auch nicht zulassen, dass am 26. Juli mehrere hundert Antisemit*innen ungestört durch die Berliner Innenstadt ziehen können und dort offen ihre Vernichtungsvorstellungen propagieren. Es sollte für Antifaschist*innen eine Selbstverständlichkeit sein, sich an den antifaschistischen Gegenprotesten zu beteiligen und gemeinsam gegen den größten antisemitischen Aufmarsch Deutschlands vorzugehen.

REDEBEITRÄGE

Im Folgenden findet ihr die Redebeiträge von unserer Kundgebung.

Antisemitische Tradition des Al Quds-Tags in Berlin – Bündnis

Zur Situation von Frauen und Homosexuellen im Iran – Bündnis

Auch hier und heute: Der Hauptfeind bleibt Deutschland! – ANA

Zur Situation verfolgter Personen im Iran – ANA

Redebeitrag zur Hamas – Bündnis

Solidarität mit den emanzipatorischen Freiheitsbewegungen in Ägypten und der Türkei! – Einzelperson

Kurzaufruf – Bündnis

An dieser Stelle dokumentieren wir auch das Grußwort, welches wir nach Wien übersandt haben.

Grußwort nach Wien – Bündnis

AUDIOMITSCHNITTE

Im Folgenden findet ihr die Audiomitschnitte unserer Veranstaltung, zu denen wir vor den Protesten gegen den Al Quds-Tag eingeladen haben.

weitere folgen…….

PRESSEECHO

Eine armselige Entscheidung – Jungle World

Hisbollah weg vom Ku’damm – jüdische Allgemeine

Demonstration gegen Israel findet wenig Zuspruch – Berliner Morgenpost

Israelfeinde wollen über den Kudamm ziehen – Tagesspiegel

Iran: Al-Quds-Tag 2013 – Jungle World

Islamists at Berlin al-Quds Day call for destruction of Jewish state – The Jerusalem Post

„Al-Quds“-Tag verläuft ohne Störungen – RBB

Gegner und Unterstützer von Israel demonstrieren in Berlin – RBB

Hisbollah-Fahnen bei Demonstration gegen Israel gezeigt – Berliner Morgenpost

Lautstark gegen Antisemiten-Demo – Neues Deutschland

Freunde und Gegner Israels stürmten aufeinander los – Tagesspiegel

800 Israelgegner protestieren auf Kudamm – Berliner Zeitung

Israel-Gegner und Israel-Freunde demonstrieren in Berlin – Focus

Hetze gegen Israel – jüdische Allgemeine

250 AUF ANTIFA-KUNDGEBUNG

250 Menschen haben heute, bei hitzigem Sonnenschein, auf der antifaschistischen Kundgebung gegen den antisemitischen Marsch am Al Quds-Tag protestiert. Nach ersten Schätzungen haben in diesem Jahr etwa 500 Antisemit_innen an dem Aufmarsch teilgenommen. Trotz teils rabiaten Polizeieinsatz, wurde der Marsch der Antizionist_innen über weite Strecken am Rand von Gegenproteste begleitet.

Und nicht vergessen: Heute Abend ab 22 Uhr After-Show-Party im ZGK (Scharnweberstr. 38, U-Bhf Samaritastr.) Für musikalische Unterhaltung sorgen Blasfematic (Grrlz Rap), Jay Quentin (Techno), Spaceinvasion (Techno) und Bomberdomme (House). Für gekühlte Getränke ist natürlich auch gesorgt.

Erste Fotos von der Kundgebung:

ÜBERBLICK

Gegen den „Al Quds“-Tag am 03. August in Berlin auf einer größeren Karte anzeigen

Kundgebung des Antifa-Bündnis:
ab 13:00 Uhr · Adenauerplatz (Kurfürstendamm/Brandenburgische Straße)

Kundgebung des „No Al Quds-Tag„-Bündnis:
ab 14:30 Uhr · Joachimstaler Platz (Kurfürstendamm/Joachimstaler Str.)

Quds-Marsch:
ab 14:30 Uhr · Adenauerplatz über Kurfürstendamm zum Wittenbergplatz

After-Show-Party
ab 22:00 Uhr · ZGK (Scharnweberstr. 38, U-Bhf Samaritastr.)

Für musikalische Unterhaltung sorgen Blasfematic (Grrlz Rap), Jay Quentin (Techno), Spaceinvasion (Techno) und Bomberdomme (House). Für gekühlte Getränke ist natürlich auch gesorgt.

LETZE VERANSTALTUNG

Am Mittwoch, den 31. Juli 2013, laden wir euch zu unserer vorerst letzten Veranstaltung ein. Bei dem Vortrag geht es um die Konkurrenz der Mächte, Kampf der Identitäten – Über soziale Verwerfungen und ethnoreligiöse Konflikte im Nahen Osten und die wichtigsten Akteure vor und „hinter“ den Kulissen. Referent wird hierbei Hannes Bode sein. Los geht um um 19:00 Uhr in der Amadeu Antonio Stiftung (Linienstr. 139, Berlin).

Ansonsten freuen wir uns auch schon, euch am 03. August 2013 auf der antifaschistischen Kundgebung gegen den Al Quds-Tag zu sehen. Los geht es wieder um 13:00 Uhr am Adenauerplatz (U7).

DIESE WOCHE ZWEI VERANSTALTUNGEN

In dieser Woche laden wir euch zu gleich zwei Veranstaltungen ein. Die Erste findet am Mittwoch, den 24. Juli 13, statt. Auf der Veranstaltung wird der Referent Jörg Kronauer unter dem Titel „Bündnis mit Nebenwirkung“ über den sogenannte Anti-Terror-Krieg sprechen, der den irrigen Eindruck erweckt: den Eindruck, islamistisch-reaktionäre Kräfte unterschiedlichster Ausprägung seien unversöhnliche Feinde des sich modern gebenden Westens. Los geht es um 19:00 Uhr in der Tristeza (Pannierstr. 5 in Berlin-Neukölln).

Gleich einen Tag später, am Donnerstag den 25. Juli 13, wird Jonathan Weckerle zum Thema „Achse des Widerstands – Iran, Assad, Hisbollah“ referieren. Auch der Vortrag wird um 19:00 Uhr beginnen und finder im ZGK (Scharnweberstr. 38 in Berlin-Friedrichshain) statt.

Die beiden Vorträge werden mitgeschnitten und nach den Veranstaltungen auf unserem Blog zur Verfügung gestellt.

Ansonsten könnt Ihr auch noch unseren Aufruf unterstützen. Schreibt uns dazu einfach eine kurze Mail.

AUFRUF ONLINE

Kein Al Quds-Tag 2013 – Gemeinsam gegen Antisemitismus

Auch in diesem Jahr rufen Islamist*innen am 3. August 2013 auf der ganzen Welt wieder zum internationalen Al Quds-Tag (arabisch: Jerusalem-Tag) auf, um für die Eroberung Jerusalems und die Vernichtung Israels aufzumarschieren. Der iranische Revolutionsführer Ayatollah Khomeini rief den Kampftag 1979 aus, um der internationalen islamischen Solidarität mit den Palästinenser*innen und dem Hass gegen den jüdischen Staat Israel Ausdruck zu verleihen.

Hoffnungsträger Rohani?

Am 3. August wird auch der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad, der sich vor allem mit seinem aggressiven Nationalismus, Antisemitismus und der Leugnung der Shoah profiliert hat, von Hassan Rohani abgelöst. Rohani wird gerne als „Reformer“ und „Hoffnungsträger“ gehandelt. Faktisch hat er aktiv an der Unterdrückung und Verfolgung von Regimegegner*innen teilgenommen. Außerdem ermittelt die argentinische Justiz mittlerweile gegen Rohani wegen Beteiligung an der Planung der Attentate in Buenos Aires 1992 auf die israelische Botschaft mit knapp 30 Toten und über 220 Verletzten und 1994 auf das jüdische Gemeindehaus mit 85 Toten und über 300 Verletzten. 2006 benannte der argentinische Generalstaatsanwalt Alberto Nisman unter anderem Rohani als Hauptangeklagten. Zusätzlich wird unter anderem Rohani als Verantwortlicher am Mykonos-Attentat in Berlin angesehen. Prinzipiell ist eine Präsidentschaftskandidatur nur unter Prüfung des islamistischen Wächterrats möglich. Es lässt sich also erahnen, dass Rohani nicht von der bisherigen politischen Linie abweichen wird. Das iranische Atomprogramm wird weiterverfolgt und außenpolitische Veränderungen werden von dem politischen und religiösen Oberhaupt Ayatollah Khamenei abgelehnt. Ziel bleibt es weiterhin, die „Islamische Revolution“ unter dem Deckmantel scheinbar demokratischer Verfahren weiter voranzutreiben. Auch innenpolitisch ist kaum damit zu rechnen, dass sich die Situation für die unterdrückten Teile der Bevölkerung ändert. Die Verfolgung von Homosexuellen, die massive frauenfeindliche Politik und das Verbot von allem, was nicht der religiösen Erbauung dient, wird im System der Islamischen Republik Iran nicht abgeschafft werden.
Auch ein neuer Präsident wird also kaum einen Kurswechsel im Iran einläuten. Ziel bleibt weiterhin die Stabilisierung und Ausweitung der sogenannten „Islamischen Revolution“ in aggressiver Abwehr von allem, was als „westlich“ gilt – also alles, was die Herrschaft im Iran erschüttern könnte. Dementsprechend wird beispielsweise der seit März 2011 andauernde Bürgerkrieg in Syrien als eine Inszenierung der USA und Israels verstanden, die dem Ziel diene, ihren Einfluss in der Region zu vergrößern und den „Iran einzukreisen“. Ziel des „Westens“ sei es, die „Wiege des Schiitischen Halbmondes“ zu zerstören.

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