
Der Berliner Quds-Marsch wurde auch in diesem Jahr erneut abgesagt. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die bereits seit dem vergangenen Sommer vorliegende Anmeldung für den 15. April 2023 durch Berlin-Charlottenburg zurück gezogen wurde. In islamistischen Foren wird zu diesem Tag nun vor allem zu einer Demonstration in Frankfurt am Main aufgerufen, wo seit 2015 ebenfalls regelmäßige Quds-Veranstaltungen abgehalten werden.
Ob die Propagandisten des iranischen Regimes ihren antisemitischen Umzug nun schon das vierte Mal in Folge aufgrund von drohenden Versammlungsverboten oder aus anderen Gründen zurückziehen, bleibt weiterhin offen. Wir bedanken uns bei allen Antifaschist*innen und Unterstützer*innen, die uns auch in diesem Jahr bereits bei der bisherigen Planung geholfen haben, um einen antifaschistischen Gegenprotest gegen jeden Antisemitismus und in Solidarität mit den emanzipatorischen Kämpfen im Iran zu ermöglichen.
Die für den 15. April am Adenauerplatz geplante Kundgebung unseres Bündnisses wird nun ebenfalls nicht stattfinden.


Bereits im März wurde bekannt, dass die Anmeldung für den diesjährigen Al Quds-Marsch am 30. April 2022 durch Berlin-Charlottenburg erneut zurückgezogen wurde. Eine Begründung für dieses Vorgehen steht von Seiten der organisierenden „Quds AG“ in Berlin weiterhin aus, sodass sich weiterhin die Frage stellt, ob die Absage einem möglichen Verbot des Marsches am Kurfürstendamm zuvorkommen wollten, die Pandemie oder andere organisatorische Gründe eine Rolle spielten, den Marsch zum dritten Mal in Folge nicht stattfinden zu lassen. Wie bereits in den vorherigen Jahren war aber festzustellen, dass sich einzelne Aktivitäten erneut in den digitalen Raum verlegten. So fand bereits am 23. April ein „Online-Quds-Tag“ für den deutschsprachigen Raum statt. Diese antiisraelische Online-Veranstaltung wurde von dem „Muslim-Markt“-Betreiber Javuz Özoğuz, der bereits als Parolen-Rufer bei früheren Quds-Märschen in Berlin aufgefallen war, auf einem YouTube-Kanal ausgestrahlt. Bei der Veranstaltung wurde ein Beitrag eingespielt, der symbolisch zwei Regimeanhänger*innen zeigte, wie sie auf dem Kudamm spazierten sowie weitere Einspieler von Veranstaltungen in Bochum, Delmenhorst und Hannover. [1]




