500 Menschen demonstrieren gegen Al-Quds-Tag und antisemitische Hetze am 4. September 2011 in Berlin.
Gegen einen Aufmarsch islamistischer Gruppen am Samstag, 4. September 2010 in Berlin demonstrierten rund 500 Menschen. Zu einer Gegendemonstration, zu der das Antifabündnis „No Al-Quds“ unter dem Motto „Solidarität mit Israel: Gegen Islamismus und Antisemitismus“ aufgerufen hatte, kamen rund 300 Menschen.
Die Demo startete um 12 Uhr am Nollendorfplatz, zog zum Wittenbergplatz und endete gegen 14.30 Uhr auf der Kreuzung Kurfürstendamm Ecke Joachimstaler Straße. Hier fand eine Kundgebung statt, zu der die Jüdische Gemeinde, exil-iranische Gruppen sowie jüdische Vereine aufgerufen hatten und an der sich etwa 200 weitere Protestierer*innen beteiligten. Auf der Demonstration des Bündnisses „No Al-Quds“ erklärten sich immer wieder Redner*innen solidarisch mit der demokratischen Opposition im Iran und protestierten gegen Antisemitismus, Israel-Hass und Rassismus.
Der Al Quds-Tag wurde 1979 durch den iranischen „Revolutionsführer“ Ayatollah Khomeini ausgerufen. Die Berliner Demonstration ist Teil des internationalen Al-Quds-Tages, an dem das iranische Regime seinen reaktionären Kulturkampf in die Welt trägt. So hatten auch am Samstag Ordner des Al-Quds-Marsches Mühe, TeilnehmerInnen davon abzuhalten, Fahnen der Hisbollah zu zeigen. TeilnehmerInnen riefen islamistische und antiisraelische Parolen (u.a. „Israel, Kindermörder“, „Israel, Faschist“, „Intifada bis zum Sieg“) und griffen Protestierer*innen an, die am Rande eine US-Flagge zeigten.
Frederik Moltke, Bündnis „No Al Quds“ erklärte:
„Wir bewerten die Proteste gegen den Al-Quds-Tag als Erfolg. Den rund 500 Teilnehmer*innen des Al-Quds-Marsches ist eindrücklich gezeigt worden, dass ihre antisemitische und antiisraelische Hetze nicht unwidersprochen bleibt. Erfreulich ist auch, dass die Demo viel Unterstützung im Antifaspektrum erfuhr und sich ihr zahlreiche Passant*innen spontan angeschlossen haben.“